Was bringt das machineering Component Model? Ein Interview mit Dr. Georg Wünsch

25/09/2024

Unser Markeiting-Team hat Dr. Georg Wünsch, Gründer und CEO der machineering GmbH & Co. KG , Fragen gestellt, um zu verstehen, warum der Einsatz vom Komponenten in der Simulation sinnvoll ist. 

Interviewer: Herr Dr. Wünsch, warum sind präzise Simulationen in der industriellen Automatisierung so wichtig?

Dr. Georg Wünsch: In der industriellen Automatisierung sind Simulationen entscheidend, um die Effizienz und Sicherheit von Projekten zu gewährleisten. Sie ermöglichen es uns, realistische Bedingungen zu simulieren und dabei potenzielle Probleme schon vor der Inbetriebnahme zu erkennen. Bei machineering haben wir es uns zur Aufgabe gemacht, Antriebe und Sensoren so exakt wie möglich abzubilden, um mit unserer iPhysics-Simulation das volle Potenzial auszuschöpfen

Interviewer: Welche Rolle spielen Ihre Machineering Component Models dabei?

Dr. Georg Wünsch: Unsere Machineering Component Models sind speziell dafür entwickelt, realistische Simulationen für Antriebe und Sensorik zu ermöglichen. Zum Beispiel fassen wir in unseren Antriebsmodellen die Achse und den Motor zu einem Modell zusammen. Das Kinematikmodell ermittelt präzise die Position und Geschwindigkeit der Achse, was besonders für die Steuerung von großer Bedeutung ist. Zudem bietet unser Kommunikationsmodell eine zuverlässige Verbindung zur Steuerung, sodass Anwender den Steuerungscode direkt validieren können. Das hilft unseren Kunden, schnell und sicher Entscheidungen zu treffen.

Interviewer: Welche Vorteile bieten diese Komponentenmodelle für Ihre Kunden?

Dr. Georg Wünsch: Der größte Vorteil liegt in der Effizienz und der realitätsnahen Abbildung. Unsere ProfiDrive-Modelle sind beispielsweise sofort einsatzbereit und standardisiert. Sie sind ideal für Projekte, in denen Geschwindigkeit und Präzision gefragt sind. Zudem arbeiten wir eng mit renommierten Herstellern wie Siemens, Festo, Baumüller, Schunk und weiteren zusammen. Diese Modelle sind alle in unserem machineering Store verfügbar. Ein Maschinenbauer kann die benötigten Komponenten erwerben und sie direkt in der iPhysics-Simulation testen. Das erhöht die Sicherheit, dass die Anlage später auch im realen Betrieb einwandfrei funktioniert.

Interviewer: Wie unterscheiden sich Ihre Modelle von denen der Antriebshersteller?

Dr. Georg Wünsch: Das ist ein interessanter Punkt. Modelle von Antriebsherstellern wie SEW oder Rexroth bieten einen noch höheren Detaillierungsgrad. Diese sogenannten Herstellermodelle sind besonders für Projekte geeignet, die eine sehr präzise Simulation erfordern. Zum Beispiel verfügen sie über umfassende Kommunikationsmodelle und echte Parameter-Dateien, die direkt in die realen Antriebe geladen werden können. Damit ermöglichen sie eine nahezu perfekte Nachbildung der Realität.

Interviewer: Was sind die Vorteile von Herstellermodellen für Endkunden?

Dr. Georg Wünsch: Herstellermodelle bieten Endkunden eine äußerst detaillierte Nachbildung der realen Antriebe, was die Genauigkeit der Simulationen erheblich steigert. Dies ist besonders nützlich bei Machbarkeitsstudien und Validierungen, da man so fundierte Entscheidungen treffen kann. Kunden erhalten damit die Sicherheit, dass sich die simulierte Achse genauso verhält wie die reale Achse – was die gesamte Planung und Umsetzung von Projekten vereinfacht.

Interviewer: Warum bietet machineering eigene Component Models an, wenn Herstellermodelle für die Simulation noch besser geeignet wären?

Dr. Georg Wünsch: Das hat einen einfachen Grund: Viele Hersteller erkennen derzeit noch nicht die Wichtigkeit, flächendeckend Simulationsmodelle ihrer Komponenten für Endkunden bereitzustellen. Die Standardisierung in diesem Bereich ist leider noch nicht weit fortgeschritten – ein gutes Beispiel dafür ist das Thema FMU/FMI. Da viele Hersteller keine eigenen Simulationsmodelle zur Verfügung stellen, haben wir für unsere Kunden diverse Komponenten nachgebildet. Diese Modelle sind zwar funktional, jedoch nicht vollständig und oft auf die spezifischen Anforderungen eines Kunden zugeschnitten. Wir würden gern mehr anbieten, aber das hängt letztendlich von der Bereitschaft der Hersteller ab, solche Modelle zu entwickeln und freizugeben.

Interviewer: Im Bereich der Sensorik erwähnen Sie individuelle Lösungen. Können Sie das näher erläutern?

Dr. Georg Wünsch: Ja, im Bereich der Sensorik bieten wir ein flexibles Kommunikationsmodell, das auf die jeweiligen Anforderungen der Kunden angepasst werden kann. Das bedeutet, dass wir speziell für komplexe Projekte maßgeschneiderte Lösungen entwickeln können. Dies kann die Modellierung manchmal anspruchsvoller gestalten, aber wir unterstützen unsere Kunden dabei, die optimalen Ergebnisse zu erzielen. Langfristig ist unser Ziel, dass Hersteller ihre eigenen Sensorsimulationen in unserem Machineering Store zur Verfügung stellen, um so noch mehr Flexibilität zu ermöglichen.

Interviewer: Wie sieht es mit der Verfügbarkeit und Lizenzierung Ihrer Modelle aus?

Dr. Georg Wünsch: Das Machineering Component Model ist direkt über den machineering Store verfügbar und kann sofort in der Simulation eingesetzt werden.  Für Kunden, die sich für die iPhysics Component Library entscheiden, sind diese Lizenzen bereits enthalten.

Interviewer: Zum Abschluss: Was ist Ihre Vision für die Zukunft?

Dr. Georg Wünsch: Unsere Vision ist es, dass mehr Hersteller ihre vollständigen Komponentenmodelle im Machineering Store zur Verfügung stellen. Dadurch hätten unsere Kunden die Möglichkeit, diese Modelle in der iPhysics-Simulation zu testen und sie dann in realen Anlagen zu integrieren. Das würde nicht nur die Flexibilität und Präzision der Simulationen erhöhen, sondern auch den gesamten Entwicklungsprozess in der Automatisierung optimieren.

Interviewer: Vielen Dank, Herr Dr. Wünsch, für das informative Gespräch.

Dr. Georg Wünsch: Sehr gerne!

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